Noch bevor in Deutschland und Europa die Ausmaße des Coronavirus begannen, flogen wir von Tokio Haneda nach Frankfurt am Main. Diesmal mit der brandneuen ANA The Room Business Class in deren Boeing 777. Eigentlich war dieser 11 Stunden lange Flug viel früher geplant und gebucht. Allerdings war ANA seinerzeit trotz Planung nicht so weit und es wurde statt The Room die ursprüngliche Business Class eingesetzt. Aus diesem Grund ist es leider nur ein Nachtflug geworden und wir können die vermutlich weltweit beste Business Class nur auf die Nacht abgestimmten Service genießen.

Registrierung: JA796A
Erster Flug: 20.06.2019

ANA Business Class 777 20

Groundservice

Während andere Lounges in Deutschland und in grob westlicher Richtung regulären Betrieb haben, sieht es in den ANA Lounges etwas anders aus. Zuvor kursierten noch Bilder in Foren, wie der aktuelle Stand ist. Geglaubt haben das wenige, so zumindest einige Kommentare darunter. Jedoch ist es von ANA strickt so durchgesetzt worden. Alle Buffets wurden geschlossen, lediglich abgepackte Speisen können konsumiert werden. Jegliche Getränkeautomaten, Sake-, Spirituosen- und Weinflaschen sind ausser Betrieb, beziehungsweise gar nicht ausgestellt.

Ausschließlich Dosen mit Softdrinks sowie Bier und Wasserflaschen finden sich im Angebot. Zusätzlich gibt es eine Art Bestellfenster in die Küche, dort gibt es eine Auswahl an Suppen und Ramen. Jedoch tragen die vielen Mitarbeiter, welche in großer Zahl im wahrsten Sinne des Wortes keine Handschuhe und auch Griffe von Kühlschränken werden von allen Besuchern angefasst. Somit herrscht in der Lounge bereits ein Minimalbetrieb, wofür sich bei Betreten schon schriftlich entschuldigt wird. Prinzipiell spricht gegen eine solche Lösung nichts, wenn es weniger halbherzig umgesetzt worden wäre. Die vielen sich langweilenden Mitarbeiterinnen können auch Getränke ausschenken. So wurden sie wohl bezahlt, standen jedoch nur herum. Ob es den gewünschten Effekt erzielt bleibt fraglich. Glücklicherweise war die Lounge nicht überfüllt, den Abstand wurde nicht gehalten. Jedenfalls steigert es unsere Vorfreude auf The Room ungemein.

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  • Material weisser 180g/m² Polyesterstoff
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Zusätzliche Informationen

Gewicht 3 kg
Größe 40 × 40 cm

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Boarding

 Weiter geht es für uns Richtung Gate. Einige Gäste warten schon auf das Boarding und stehen ein wenig ungeduldig vor dem Gate. Allerdings sei gesagt, ANA ist extrem pünktlich und es läuft geordnet ab. Zuerst nämlich sind alle Gäste mit dem höchsten Status im hauseigenen Vielfliegerprogramm dran. Anschließend kommt Gruppe zwei, die ANA The Room Business Class Gäste und diejenigen, mit mindestens einem Star Alliance Gold Status. Dazu sei gesagt, diese strikte Prozedur wird auch von JAL so durchgeführt. Ebenso hatten wir das identische Boardingverfahren auch mit deren 787 in Narita.

Positiv für den Fluggast ist, er weiß genau was auf ihn zukommt und kann prinzipiell auf warten, bis seine Gruppe dran ist. Besonders gelassen haben wir das stets bei amerikanischen Airlines erlebt. Zwar weniger aus Deutschland heraus, jedoch in den USA oder ab London, sehr sortiert und locker. An Board angekommen eine freundliche Begrüßung und wir finden am Platz schon eine ganze Broschüre über The Room und der Möglichkeiten sowie Details.

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ANA The Room Business Class Kabine

Bei ANA The Room in deren Boeing 777-300ER lohnt sich mal ein Blick auf SeatGuru, um das Ausmaß der Business Class auf sich wirken zu lassen. Hierdurch wird ersichtlich, The Room erstreckt sich bis hinter die Tragflächen. Erst dann folgen drei Reihen Economy und Reihe 30-42 sind Economy Class Sitze. Überdies besteht die ANA Business Class in The Room aus drei Business Class Abteilen. Erst im vorderen Bereich sind zwei Reihen First Class verbaut. Daraus ergeben sich stolze 64 offene Kabinen, aufgrund der enormen Größe berechtigt The Room getauft.

Wer sich das auf Bildern oder im Video ansieht, kann wohl nur erahnen wie riesig der Platz ist. Allein der Sessel ist so breit, dass man neben sich stets Platz für die Kissen hat. Zudem hat ANA höchste Ansprüche beim Design von The Room angesetzt. Der Tisch beispielsweise ist stufenlos an jeder beliebigen Stelle festzustellen. Die Beleuchtung, welche die Mahlzeiten erhellt, hat eine wärmere Lichtfarbe, als die Lampe zum Lesen. Zusätzlich ein riesiger Monitor in einer 3840×2160 Auflösung, was 4K entspricht. Lediglich in der First Class von ANA finden sich größere Bildschirme. Erwähnenswert und in der The Room-Anleitung beschrieben, die Aufweckprozedur. Dabei kann von jedem Gast individuell programmiert werden, wann man geweckt werden möchte. Eine halbe Stunde zuvor beginnt The Room, die Sonne aufgehen zu lassen. Entsprechend werden die Lichter hell gedimmt und die Lichtfarbe angepasst. Wir brauchen wohl nicht erwähnen, dass der Sitz 180 Grad an Liegefläche bietet und ausreichend Raum für die Füße vorhanden ist.

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Vier Waschräume sind für die Business Class Gäste zu finden. Zwei davon vorne und weitere zwei zwischen hinterer und mittlerer The Room Kabine. Empfehlenswert sind in jedem Fall Plätze weiter vorne. Wir hatten bewußt in der hinteren Kabine reserviert, um bei einem Nachtflug niemanden zu stören. Zusätzlich wußten wir, die mittleren Sitze neben Stefan bleiben frei und wir beide sitzen am Fenster. Allerdings sei gesagt, es ist ziemlich laut an dieser Stelle, direkt über den Tragflächen. Bei der Privatsphäre fehlen in der Beurteilung fünf Prozent, da ich meinen Nachbarn schon sehr deutlich sehen kann. Ziehe ich den Divider für Privatsphäre vor, kann ich nur noch beobachten, was er sich zu essen und trinken bestellt.

Service und Mahlzeiten

Leider ist es für uns ein Nachtflug geworden. Hierbei wird der Service etwas anders ablaufen. Nach erreichen der Reiseflughöhe gibt es einen Snack, in unserem Fall Ramen. Wir hatten nicht so viel in der Lounge bekommen und wollten bewußt die Speisen und das Erlebnis im Flieger zeigen. War jedoch ganz lecker und reichte auch aus. Zum Frühstück dafür gab es drei Gerichte zur Auswahl. Doch ganz von vorne. Zuerst gibt es einen Welcome Drink noch am Boden, im Plastikbecher serviert. Alle Getränke und Speisen werden individuell aus der Galley gebracht. Ein aufwendiger, aber sehr angenehmer Service für den Business Class Gast. Ebenfalls wurden unsere und die Wünsche der anderen Gäste stets erfüllt. Ich konnte es ja ganz gut an meinem Nachbarn beobachten. Lediglich beim Frühstück kam einiges durcheinander, was aber immer passieren kann. Bedenke ich, dass ich zwei japanische Männer mit dem gleichen Nachnamen vermutlich auch schwer unterscheiden könnte, ist das nicht dramatisch. Schließlich habe wir es gesagt und jeder bekommen, was er zuvor gewählt hatte. Geschmacklich gibt es nichts zu sagen, bei ANA schmeckt es, auch das japanische Frühstück.