Die kabellose WLAN Überwachungskamera Reolink Argus im Hotelzimmer als Überwachung einzusetzen ist absurd. Es steht ein Safe zur Verfügung und Wertgegenstände können an der Rezeption deponiert werden. Dennoch gibt es auch auf Reisen Situationen für den Einsatz einer solchen Kamera.
Solche Notwendigkeit kann jeder für sich entscheiden, wichtig ist auch sich vorher mit der rechtlichen Grundlage auseinanderzusetzen. Die Unabhängigkeit vom Stromnetz geht auf Kosten von Batterien. Soviel gleich vorweg und WLAN wird zudem benötigt, wenn per Mail oder Push von einer Bewegung Kenntnis erlangt werden soll.
Die Reolink Argus
Dem Hersteller ist wichtig, 100% Wireless der Überwachungskamera zuschreiben zu können. Das bedeutet keine Verkabelung und keine feste Installation. Daher liegt im Lieferumfang neben der Kamera ein Set Batterien und Montagematerial bei. Dieses umfasst eine Wandhalterung und einen recht schweren Standfuß sowie Schrauben und Dübel. Am Standfuß hält die Kamera magnetisch und kann so beliebig ausgerichtet werden. Um die Reolink Argus an der Wand zu befestigen, kommt eine Schraube zum Einsatz. Ferner ist der Kopf beweglich und weitreichend ausrichtbar.
Auch im Aussenbereich kann die Argus eingesetzt werden, wassergeschützt nach IP65 für den Betrieb im Freien. Allerdings bin ich mir etwas unsicher, ob der dauerhafte ungeschützte Einsatz für die Kamera zuträglich ist.
Die Auflösung beträgt 1920×1080 Pixel und mit 15 Bildern pro Sekunde kann die ein oder andere schnelle Bewegung etwas verwischt aussehen. Das Sichtfeld beträgt diagonal 130° und horizontal 110°. Für die Nachtsicht kommen Infrarot-LEDs mit einer Reichweite von bis zu 10 Metern zum Einsatz.
Wichtigste Frage ist, wie lange halten die Batterien? Der Hersteller gibt eine Standby-Zeit von 180 Tagen an. 500 Minuten kann die Kamera damit aufzeichnen. Bedenken sollte man an der Stelle jedoch, dass die Argus nicht für Dauerstreams geeignet ist. Bedeutet im Klartext: Die Reolink Argus benötigt nur dann Strom, wenn eine Bewegung erkannt wird oder via Livebild ein Stream erfolgt.
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Inbetriebnahme
Einfacher ist eine Kamera kaum in Betrieb zu nehmen! Batterien einsetzen und schon spricht die Reolink Argus zu mir. In englischer Sprache fordert sie mich auf zuerst die Reolink App zu starten. In einem zukünftigen Firmwareupdate wird die Reolink Argus auch deutsch sprechen.
An der Stelle sei noch einmal erwähnt, es wird keine Registrierung oder Cloud benötigt! Alles was hier geschieht, läuft zwischen Kamera und Smartphone ab!
Mit der Reolink App füge ich eine neue Kamera hinzu, scanne den QR-Code auf der Rückseite. Anschließend werde ich nach dem WLAN gefragt, mit der ich die Kamera verbinden will. Nach Eingabe des WiFi-Kennworts am Smartphone wird mir ein QR-Code auf dem Display angezeigt. Diesen QR-Code vor die Kamera halten und die darin befindlichen WLAN-Zugangsdaten werden von der Kamera gelesen.
Auch dieser Schritt wird per Sprachausgabe von der Argus bestätigt. Letztendlich noch ein Admin-Kennwort für den Zugang zur Kamera vergeben und fertig ist die Installation.
Die Features
Gelungen ist die in deutscher Sprache erhältliche Reolink App! Einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen. Gleich nach dem Start findet sich ein Miniatur-Livebild. Einmal drauf gedrückt und ich sehe den Live-View sowie Playback vorhandener Aufzeichnungen auf der Micro-SD Karte. Manuell kann ich ein Foto sowie Video aufnehmen, den Ton auf meinem Smartphone live wiedergeben oder über Talk sprechen. Dabei wird dies auf dem Lautsprecher der Kamera in angenehmer Lautstärke ausgegeben.
Der Zugriff auf das Livebild geschieht in wenigen Sekunden, obwohl die Kamera zuvor im Standby mit Bewegungserkennung über den PIR-Sensor war.
Das Kamerabild kann mit einer Einblendung des Kameranamens und Datum mit Uhrzeit ergänzt werden. Obendrein ist das vertikale sowie horizontale Spiegeln möglich, um jeder Montageart vom Bild gerecht zu werden. Falls das Bild flackert, 50 und 60Hz sowie der Aussenbetrieb sind einstellbar.
Qualitativ bietet die Reolink Argus zwei Streams an: Klar mit 1080p und 15 fps, sowie Flüssig mit 720p und 5fps. Für den ultraschnellen Zugriff auf das Livebild reicht flüssig aus, die Aufzeichnung findet auf die SD-Karte dann in einem sehr guten 1920×1080 Format statt.
Für die Nachtsicht lassen sich die LED-Lichter einschalten, falls das nicht gewünscht ist, einfach deaktivieren.
Aber die wohl wichtigste Funktion ist die Aufzeichnung und Benachrichtigung im Falle einer Bewegungserkennung. Grundsätzlich kann ich die Sensibilität zwischen niedrig, mittel und hoch einstellen. Mittel war von der Grundeinstellung bei mir absolut ausreichend. Ein Audioalarm bei Bewegung ist nett, aber nicht wirklich laut und macht nur auf die Kamera aufmerksam. Der Versand eines Standbilds per Mail im Alarmfall geht genauso wie die Aufnahme des Videobilds auf SD-Karte.
Dabei können für jeden Tag Zeitpläne erstellt werden. Entsprechend meiner Wünsche kann ich im Stundentakt die Kamera in Alarmbereitschaft versetzen und dies für jeden Tag der Woche.
Das Video wird von Youtube eingebettet. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google. Mit dem abspielen des Videos nimmst Du dies zur Kenntnis.
Das Wiederfinden von aufgezeichneten Videos ist besonders gut gelungen. In der Playback Ansicht werden Tage mit einem Alarm blau gekennzeichnet. Anschließend wird in der Timeline blau angezeigt, zu welcher Uhrzeit aufgenommen wurde. Ein Hineinzoomen erleichtert das Auffinden der gesuchten Aufnahme. Es war ein Kinderspiel in der App zu finden, was ich gesucht habe.
Bildqualität und WiFi
Aber ist die Bildqualität der Reolink Argus brauchbar? Genauso wie im Video u sehen ist die Qualität am Tage und bei Gegenlicht. Absolut brauchbar und ich bin überrascht, welch gutes Bild die Kamera liefert.