Etwa im Sommer 2018 haben wir einige Stunden am Flughafen Taipeh-Songshan verbracht, um wie viele andere Flugzeuge zu beobachten. Der Flughafen hat den Charme, dass man sehr nahe an die Start- und Landebahn herankommt und landende Flugzeuge unmittelbar über den Kopf hinweg fliegen. Was wir seinerzeit von fern beobachten konnten, erleben wir auf diesem Flug direkt im Flieger mit. Daher fliegen wir mit der ANA Business Class in deren Boeing 787-8 von Taipeh-Songshan nach Tokio Haneda. Dabei ist eine regionale 2-2-2 Business Class verbaut. 

Registrierung: JA802A
Erster Flug: 24.09.2011

ana787 8 ANA Business Class 787

Bild: BriYYZ from Toronto, Canada

Groundservice

Es ist immer wieder eine Freude, bei ANA einzuchecken. Obwohl der Vorgang eigentlich klar sein sollte, ist die Verneigung vor den Gästen, eine bewundernswerte Geste der japanischen Kultur. Ungewohnt für uns Europäer, vielleicht ist es deshalb jedes Mal etwas besonderes. Beim Einchecken merkt Stefan dann auch, er hat vergessen das Besuchsvisum für Australien zu beantragen. Keiner unserer beiden Pässe funktioniert und die Dame lässt uns nicht einchecken. Schließlich ist Haneda nicht unser Endziel, sondern es geht weiter nach Sydney. Glücklicherweise funktioniert das australische ETA online und die Ausstellung dauert wenige Minuten. Immerhin passieren solche kleinen Missgeschicke auch erfahrenen Reisenden. Weiter geht es in die Lounge am Flughafen Taipeh-Songshan. Allerdings ist diese für etliche Airlines und nicht von ANA selbst betrieben. Entsprechend dem Umschlag an Gästen dort, sieht das Interieur auch aus. Abgenutzte Sessel und eine in die Jahre gekommene Lounge. Sei es drum, für die Nutzung und Art des Flughafens völlig ausreichend. Ein kleines Buffet an kalten und warmen Speisen steht zur Verfügung, nichts was man speziell erwähnen müsste.

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ana 1 ANA Business Class 787

Boarding

Entsprechend dem Checkin, verläuft auch das Boarding bei ANA. Absolut diszipliniert und korrekt nach Plan. Im Detail bedeutet das, zu aller erst dürfen die Gäste mit dem höchsten Status beim hauseigenen Vielfliegerprogramm an Board. Ebenfalls heißt das, ausschließlich diese Gäste und keine Statusinhaber anderer Programme der Allianz. Weiter geht es mit den ANA Business Class Gästen und den Star Alliance Gold Inhabern. Obwohl es bei anderen Star Alliance Airlines ähnlich abläuft, ist die äußerste Einhaltung nach striktem Vorgehen einzigartig. Am Rande erwähnt sei anzumerken, dass Japan Airlines ähnlich verfährt. Somit findet der Boardingvorgang zügig und geordnet statt, für den Fluggast ein sehr angenehmes Erlebnis. Inzwischen sind wir angekommen und werden freundlich begrüßt. Besondere Aufmerksamkeit gilt den ANA Diamond Gästen, der höchste Status im eigenen Vielfliegerprogramm. Dabei stellt sich die zuständige Stewardess persönlich vor und bedankt sich für die Treue. Jedenfalls sofern wir das mitbekommen konnten.

ana2 ANA Business Class 787

ANA Business Class 787-8

Ein Blick auf Seatguru lohnt sich an dieser Stelle, dann macht sich bemerkbar, welch unterschiedliche Konfiguration bei der ANA 787-8 zum Einsatz kommt. Jedenfalls kommt bei unserem Flug von Taipeh nach Tokio das Layout zwei zum Einsatz. Im Klartext bedeutet das, sieben Reihen in einer 2-2-2 Konfiguration. Dabei ist die ANA Business Class in zwei Kabinen unterteilt und von einer Galley mit Waschräumen voneinander getrennt. Effektiv stehen somit 42 angewinkelte Business Class Sitze zur Verfügung. Soeben schon erwähnt, drei Toiletten sind zwischen den Kabinen verbaut und eine im vorderen Bereich. Das Platzgefühl ist ausgezeichnet, wenngleich der Sitz keine vollflache Liegefläche bietet. Anzunehmen jedoch ist, dass diese Konfiguration auf solchen Strecken gar nicht eingesetzt wird, wo das Bett eine Rolle spielen würde. Auch wenn der Vergleich hinkt, man hat jedenfalls mehr Platz, als in der Lufthansa Business Class und deren Großraumflugzeugen. 

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Service und Mahlzeiten

Auf einen Welcome Drink verzichtet ANA, hatten wir auch schon bei anderen Flügen mit der Airline so erlebt. Macht auch nichts, nach erreichen der Reiseflughöhe geht der Service dann auch schon los. Wie üblich mit einem heißen Tuch und einer Getränkerunde. Auch wenn wir schon gegessen hatten, so probieren wir, was auf einem gut drei Stunden Flug ANA ihren Business Class Gästen serviert. Sogar eine Auswahl bot sich an, es wurden konsequent wieder Gäste des eigenen Vielfliegerprogramms mit entsprechendem Status zuerst gefragt. Eine löbliche Geste, dennoch stand unsere Wahl zur Verfügung. Ungewöhnlich, dass wir Cordon Bleu im Flieger essen, wir konnten es uns allerdings nicht verkneifen. Wenn die westliche Wahl ein Cordon Bleu ist, her damit. Überraschend war, dass es für ein Flugzeugessen ausgezeichnet geschmeckt hat. Hut ab ANA! Wie von der Airline bekannt, setzt sich der Service bis zum Ende des Fluges fort. Jeder Wunsch wird erfüllt, sei es ein extra Kissen oder ein weiteres Getränk.